Oberursel ist bunt statt braun – ein Festival der Demokratie

Die Stadt Oberursel hat vor 25 Jahren das Schicksal getroffen, ihre schöne Stadthalle – von vielen auch auf Hessisch als „Guud Stubb“ bezeichnet – als der Gründungsort der hessischen AfD herhalten zu müssen. Kürzlich musste die Stadt am Fuße des Taunus erneut ein Treffen der Mitglieder dieser antieuropäischen, rechtsextremen Partei aushalten. Aber dieses Mal gab es etwas weiter abseits des Eingangs zur Stadthalle ein „Festival der Demokratie“, zu dem sich ca. 600 Menschen zusammengefunden hatten, die aus zahlreichen Vereinen und Verbänden kamen, um ihre Überzeugungen von einem demokratischen Rechtsstaat zu dokumentieren.

Auf Initiative der Oberurseler SPD kamen Vertreter und Vertreterinnen von Gewerkschaften, aus Kunst und Kultur, von Friedensgruppen, lokalen Klimainitiativen und Amnesty International. Auch die Europa-Union Hochtaunus, die ihren Sonnenschirm neben den „Omas gegen Rechts“ geöffnet hatte, wollte vor allem auf die unseligen Sprüche der Delegierten des Europa-Parteitages der AfD reagieren. An ihrem Stand war ein auf einem Plakat aufgezählt, was auf europäischer Ebene eintreten würde, wenn die Lügen, Verschwörungstheorien und Halbwahrheiten der AfD in ihrer Politik Wirklichkeit werden würden. Es gab nicht wenige, die sich dafür interessierten und mit uns am Stand ins Gespräch kamen. Die große Bühne bot genug Platz für die ca. 35 Bläser und Bläserinnen, die mit ihrer munteren Musik viele Leute zum Zuhören brachten. Ebenso machten die Gespräche auf der Bühne mit Fachleuten, die in ihrer Arbeit betroffen sein würden, sollte die AfD jemals an die Regierung kommen, sehr deutlich, welche drastischen Veränderungen dann eintreten würden. Das betraf vor allen diejenigen, die sich besonders um die Rechte derjenigen kümmern, die einer besonderen Förderung bedürfen.